Ukemi-waza (Falltechniken)
Ein wichtiger Aspekt im Judo ist die sogenannte Fallschule bzw. die korrekte Falltechnik. Sie dient dazu, einen möglichst sicheren und kontrollierten Übergang vom Stand zum Boden zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden. Die eingeübten Falltechniken sollten soweit verinnerlicht sein, dass sie reflexartig ausgeführt werden. Dies führt nicht nur dazu, den Trainingsalltag unverletzt zu überstehen, sondern auch das Risiko in Alltagssituationen (z.B. beim Stolpern) zu minimieren.
Die grundlegende Philosophie der Fallschule dient dem Schutz empfindlicher Körperstellen, wie dem Kopf und der Wirbelsäule. Dies erfolgt zum einen über das Umleiten der Fallenergie über den rundgebeugten und angespannten Körper und zum anderen über das Abschlagen mit der offenen Hand und dem Unterarm, was die Aufschlagenergie unterstützend umleitet und die Fallgeschwindigkeit verringert.
Folgende Fallschulen werden unterschieden:
Ushiro-ukemi (Rückwärtsfallen)
Ushiro-ukemi-waza
Ushiro-ukemi
Yoko-ukemi (Seitwärtsfallen)
Yoko-ukemi
Mae-ukemi (Vorwärtsfallen)
Mae-ukemi-waza
Mae-ukemi
Grundsätzliches:
Zur Entlastung der Halswirbelsäule und um den Kopf vor dem Aufschlag zu schützen, sollte der Kopf mit dem Kinn auf die Brust gedrückt werden.
Es sollte möglichst immer versucht werden, leicht schräg über den Rücken und niemals vollkommen senkrecht zur Längsachse des Körpers über den Rücken abzurollen. Diese Technik bewirkt eine Entlastung der Wirbelsäule, da diese nicht vollständig den Boden berührt, sondern nur einmal gekreuzt wird.
Es gilt grundsätzlich zu vermeiden, den Fall durch "Abstützen" durch die Arme abzufangen. Dies geschieht meist reflexartig, kann jedoch zu schweren Bänder- und Knochenverletzungen im Arm- und Schulterbereich führen.
Es sollte möglichst versucht werden, beim Auftreffen auf den Boden tief auszuatmen, da zum einen eine geleerte Lunge weniger verletzungsempfindlich auf hartes Aufschlagen reagiert als eine volle und zum anderen, weil durch das Ausatmen das Runden des Rückens unterstützt wird.