Was ist Judo

Der Begriff Judo setzt sich aus den japanischen Begriffen Ju (sanft) und Do (Weg) zusammen und bedeutet somit sinngemäß "sanfter Weg", was auch das Grundprinzip dieser japanischen Kampfsportart widerspiegelt: Siegen durch Nachgeben, was soviel bedeutet wie, die maximale Wirkung durch minimalen Aufwand zu erreichen.
Der Ursprung des Judo führt an das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Jigoro Kano, der 1860 in Mikage geboren wurde, war bis dahin Schüler bei den größten und besten Meistern des Jiu-Jitsu. Ihm missfiel jedoch die kriegerische und teils von vielen Trainingsverletzungen geprägte Ausrichtung des Jiu-Jitsu. Er begann damit gefährliche Techniken aus dem Jiu-Jitsu zu entfernen und sein eigenes System, das Judo, zu entwickeln. Ein ganz wichtiger Faktor war für ihn die geistige und moralische Erziehung des Menschen. So sollte sein System ein technisches Prinzip (bestmöglicher Einsatz von Körper und Geist), aber auch ein moralisches Prinzip (gegenseitiges Helfen zum beiderseitigen Wohlergehen) beinhalten.
1882 gründete Kano seine erste Judoschule. Schon bald darauf wurde Judo auch bei der Armee und der Polizei eingeführt. Um 1890 wird Kanos Judo von offiziellen Stellen in die Erziehungsprogramme der Schulen aufgenommen. In den 1930er Jahren bereiste Kano mit einigen Judokas Europa inklusive Deutschland. Es wurden viele Lehrgänge und Wettkämpfe vollzogen, weshalb sich das Judo einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreute. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitete sich das Judo immer weiter in Deutschland. Bei den olympischen Spielen 1964 in Tokyo war Judo erstmalig als Disziplin dabei.
Kanos Grundprinzipien, das gegenseitigen Helfen und Verstehen der Techniken zu beiderseitigem Fortschritt und Wohlergehen, als auch der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist, gelten für Judokas auch heute noch, im besten Fall auch über die Grenzen eines Dojos hinaus.

Judo